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Ehrenmorde 2018
Alaa W.
geboren: 2001
Mordversuch: 27. Februar 2018
Wohnort: Laupheim (Nähe Ulm)
Herkunft: Opfer: Palästinenser / Libyen; Täter: Palästinenser / Libyen u. Syrien
Kinder: 1 (zur Tat 10 Mo. alt), sie ist erneut schwanger
Täter: ihr „Ehemann“ Alla R. (zur Tat 34 J.) und ihr Bruder Abd Alrahman W. (20 J.)
Alaa kommt etwa 2015 (vielleicht früher) mit ihrer palästinensischen Familie aus Libyen nach Deutschland. Hier wird sie im Alter von 15 Jahren in einer Imam-Ehe an einen 17 Jahre älteren syrischen Flüchtling verheiratet. Sein Name wird ebenfalls mit „Alla R.“ (andere Schreibweise) angegeben, vielleicht ist er ebenfalls Palästinenser. In Syrien hat er seine Erstfrau und 2 Kinder zurückgelassen.
Alaa bekommt einen Sohn, trennt sich im Herbst 2017 und zieht wieder zu ihren Eltern ins schwäbische Laupheim. Ende 2017 ist sie wieder schwanger, vermutlich von ihrem neuen Freund Jamal.
Jamal ist 26 und seit Frühjahr 2017 mit Eltern und 9 Geschwistern in Deutschland. Er kennt Alaa schon aus Libyen, vermutlich ist er auch Palästinenser.
Alaas 20jähriger Bruder Abd Alrahman sitzt bereits wegen terroristischer Aktivitäten in Untersuchungshaft – seit Ende 2016. Am 26. Februar 2018 wird er entlassen. Ein Gericht hatte den Haftbefehl bis zum nächsten Verhandlungstermin ausgesetzt.
Am nächsten Tag versucht der Bruder, seine Schwester in der Familienwohnung umzubringen. Die Eltern sind anwesend. Darüber gibt es ein Video, in dem ein weiterer Bruder genüsslich eine Zigarette raucht, während seine Schwester fast verblutet.
Irgendwer ruft den Notdienst. Das Messer wird am Tatort gefunden. Alaa kommt ins Krankenhaus und überlebt, ebenso wie ihr ungeborenes Kind.
Beide Täter fliehen zunächst, also ihr „Ehemann“ und ihr Bruder. Sie werden aber am nächsten Tag in einem Zug nach Schweinfurt festgenommen.
Im März ist zu lesen, dass gegen Alaas Vater Sami W. (64 J.) erst im Januar ein Verfahren wegen sexuellen Kindesmissbrauchs gegen Auflagen eingestellt wurde. Das Sorgerecht wird ihm entzogen, wegen unterlassener Hilfeleistung wird ermittelt. Im März werden Vater und Mutter Khaoula unter dem dringenden Verdacht der Mittäterschaft festgenommen.
Im September 2018 beginnt der Prozess am Landgericht Ravensburg. Alaa entlastet ihre Eltern. Vielleicht haben andere Teile der Familie sie unter Druck gesetzt. Oder Alaa denkt selbst, dass ihre Eltern das Richtige getan haben. Die Eltern werden daraufhin freigelassen. Alaas älteres Kind ist in Obhut des Jugendamts an einem geheimen Ort. Wo das Neugeborene ist, ist unklar.
Im November wird der Bruder wegen Mordversuchs und schwerer Körperverletzung zu einer Jugendstrafe von 7 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Er verbringt die Haft in einer "sozialtherapeutischen" Einrichtung. Das Verfahren gegen ihn wegen der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags ist eingestellt. Allerdings wird eine Sicherungsverwahrung vorbehalten. Der Ehemann erhält 6 Jahre und 9 Monate Haft. Die Eltern werden wegen schwerer Körperverletzung zu knapp 2 Jahren auf Bewährung verurteilt.
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