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Ehrenmorde 2018

Anna S.

geboren: 1982
erstochen: 20. August 2018
Wohnort: Düsseldorf
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Iran
Kinder: wohl keine
Täter: Ali Akbar Shahghaleh (zur Tat 44 J.)

Ali ist Iraner und seit 2001 in Deutschland. Am 20. August 2018 schlägt er am frühen Morgen Anna vor ihrer Haustür nieder. Dann ersticht er sie mit 27 Messerstichen. Zeugen verfolgen den Täter. Er bedroht auch sie mit dem Messer und entkommt. Ein Zeuge ruft den Rettungsdienst. Anna stirbt im Krankenhaus. Beamte öffnen die Wohnung des Täters, er ist aber nicht da.

Alis Beruf wird mit Kioskmitarbeiter angegeben, Annas mit Eventplanerin. Zur Beziehung der beiden: Sie waren wohl kein Paar, kannten sich aber. Ali hat Anna bedrängt und vielleicht gestalkt. Er ist geistig behindert.

Der Täter ist zunächst nicht auffindbar. Auch Aktenzeichen XY ungelöst sucht nach ihm. Etwa 10 Tage später wird Ali in Sevilla von der spanischen Polizei gefasst. Er hat ein Zugticket nach Valencia dabei. Da er im spanischen Gefängnis randalliert, wird er per Privatjet nach Deutschland zurückgeflogen. Am 18. September landet er in Düsseldorf.

Im März beginnt der Prozess am Landgericht Düsseldorf. Im April wird der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt, ohne besondere Schwere der Schuld. Das Gericht ist überzeugt, dass Ali die psychische Behinderung nur vortäuscht, um sich Vorteile zu verschaffen. Seine Atteste seien Gefälligkeitsatteste. Der Täter habe mit seiner Tat eine "besonders verachtenswerte Einstellung" gezeigt. Die Tat stelle die "Grundsätze des menschlichen Zusammenlebens in Frage". Das kann man als Andeutung eines Ehrmotivs lesen: Der Täter war nicht bereit, Annas selbstbestimmtes Leben zu respektieren. Seinen Anspruch auf sie musste er mit Gewalt durchsetzen.

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