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Ehrenmorde 2018

Dochka

geboren: 1986
Mord: 17. Mai 2018
Wohnort: Bockenem (bei Hildesheim)
Herkunft: Bulgarien / Roma
Kinder: 2 (zur Tat 7 u. 10 J.)
Täter: ihr Ehemann Galin M. (zur Tat 32 J.)

Dochka und Galin heiraten 2007 in Bulgarien. Er kommt 2012 mit 2 Kindern nach Deutschland. Die Mutter kommt nach und arbeitet an einer Autobahnraststätte, Galin als Paletten-Sanierer. Er kontrolliert seine Frau, fährt manchmal mehrmals am Tag zu dem Bistro, in dem sie arbeitet. Da Dochka nicht lesen und schreiben kann, kann man von einer Romafamilie ausgehen. Das Paar lebt mit den Kindern in einer bulgarischen Großfamilie, die wenig Kontakt nach außen sucht.

Im Mai 2018 tötet Galin seine Frau in der Familienwohnung. Angeblich hatte sie ein Verhältnis mit seinem Chef. Zunächst versteckt er die Leiche in der Wohnung, am nächsten Tag legt er sie an einer Autobahn bei Höver (östlich von Hannover) ab – 60 km entfernt vom Tatort. Man kann die Frage stellen, ob denn in dem Haus der Großfamilie niemand etwas von der Tat bemerkt hat.

Die Kinder kommen zunächst in Obhut des Vaters. Erst 10 Tage später wird die nackte Leiche von einem Spaziergänger gefunden. Wegen der Hitze ist sie stark verwest.

Im Dezember beginnt der Prozess am Schwurgericht Hildesheim. Galin spricht kaum Deutsch, obwohl er seit 6 Jahren in Deutschland lebt. Er streitet ab, etwas mit dem Tod seiner Frau zu tun zu haben.

Im März 2019 verurteilt das Landgericht Hildesheim den Täter zu 10 Jahren Haft. Ohne Geständnis. Die Indizien seien aber eindeutig, so die Richterin. Alles spreche dafür, dass Galin seine Frau erwürgt hat. Ein Detail: Sein Cabrio mit auffälliger Sonderausstattung ist auf einem Überwachungsvideo in der Nähe des Ablageorts der Leiche zu sehen. Die Kinder wachsen nun bei ihrem Großeltern auf. Im September wird die Revision vom Bundesgerichtshof verworfen.

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