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Ehrenmorde 2007

Kalliopi T.

geboren: 1971
ermordet: 28. Dezember 2007
Wohnort: Lübeck
Herkunft: Griechenland
Kinder: 1 Sohn (zur Tat 4 J.), 1 Tochter (7 J.)
Täter: ihr Exmann Efstratios (zur Tat 37 J.)

1999 heiraten Kalliopi (genannt Poppi) und Efstratios in Griechenland, ziehen nach Stuttgart und bekommen zwei Kinder. 2003 muss Efstratios wegen Drogendelikten für zwei Jahre ins Gefängnis. Kalliopi lässt sich scheiden und bekommt das Sorgerecht für die beiden Kinder.

Kalliopi zieht nach Lübeck. Doch nach seiner Entlassung zieht Efstratios ihr hinterher und erhält eine Wohnung in derselben Straße. Vermutlich macht er beim Sozialamt geltend, er wolle seine Kinder sehen.

Die aber haben Angst vor ihm. Der Vater ist gewalttätig, terrorisiert die Familie. Nach der Haftentlassung gibt es acht Polizeieinsätze „im Umfeld der Familie“. Doch Anzeigen werden „im gegenseitigen Einvernehmen“ zurückgezogen. Efstratios darf seine Kinder einmal pro Woche sehen.

Außerdem möchte er, dass das Sorgerecht geteilt wird. Er klagt und verliert am 27. Dezember 2007 vor dem Oberlandesgericht Schleswig. Am Tag darauf erschlägt er seine Exfrau auf offener Straße mit einer Axt.

Die gelernte Rechtsanwaltsgehilfin war mit dem Fahrrad vom Einkaufen gekommen. Von hinten nähert sich ihr Exmann, ebenfalls auf dem Fahrrad. Mit einer Axt schlägt er ihr elfmal in den Nacken und auf den Oberkörper. Sie ist sofort tot. Der Täter flieht, wird aber von einer Polizistin, die außer Dienst ist und die Tat zufällig beobachtet hatte, gefasst.

Die Kinder kommen zu Kalliopis Vater Christos. Die Brüder des Opfers sagen, Kalliopi hätte mehrfach vor Gericht und bei der Polizei um mehr Schutz gekämpft, der ihr aber verweigert wurde.

Im Juli 2008 wird Efstratios zu lebenslanger Haft verurteilt (ohne besondere Schwere der Schuld). Aus dem Gefängnis heraus schaltet er noch einen Anwalt ein, der der Familie der Mutter das Sorgerecht entziehen soll. Die Kinder sollen stattdessen von Efstratios’ Mutter in Griechenland weiter erzogen werden.

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www.spiegel.de
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