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Ehrenmorde 2007

Pembe

geboren: 1966
erschossen: 21. März 2007
Wohnort: Solingen
Herkunft: Türkei
Kinder: eine Tochter (zur Tat 12 J.), ein Sohn (3 J.)
Täter: ihr Lebensgefährte Yakub S. (45 J.), seit 30 Jahren in Deutschland

Im März 2007 erschießt der 45jährige Türke Yakub S. seine 41jährige Lebensgefährtin in Solingen. Sie wohnen nicht zusammen, da er mit einer anderen Frau verheiratet ist, die aus seinem türkischen Heimatdorf stammt.

Möglicherweise ist er mit seiner Ehefrau arrangiert verheiratet worden, die andere hat er sich später als Zweitfrau genommen. Vor Gericht allerdings sagt Yakub später, er sei „nicht gegen seinen Willen“ verheiratet worden.

Jedenfalls holt Yakub nach seiner Hochzeit seine Ehefrau aus dem türkischen Dorf nach Deutschland. Sie bekommen zwei Söhne und eine Tochter.

Auch mit seiner Freundin hat er eine zwölfjährige Tochter und einen dreijährigen Sohn. Angeblich wussten beide Frauen voneinander und waren mit der Konstellation einverstanden. „Ich habe beide geliebt“, sagt Yakub vor Gericht.

Zu seiner Lebensgefährtin, mit der er zwanzig Jahre liiert war, war er nicht immer so romantisch. Vor allem, als sie sich von ihm trennen will. „Du kannst schon mal dein Grab schaufeln. Du hast es nicht verdient zu leben“, soll er ihr gedroht haben, so eine Zeugin. Dabei ist Yakub nicht erst seit kurzem in Deutschland, sondern seit dreißig Jahren.

Vor dem Wuppertaler Landgericht verteidigt der umstrittene Rechtsanwalt Rolf Bossi Yakubs Fall. Am 26. Oktober 2007 wird der Türke wegen Mordes an seiner Lebensgefährtin zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sieht Heimtücke, aber nicht niedere Motive, weil „durchaus Elemente der Verzweiflung“ zu erkennen seien. Seine Ehefrau, die kein Wort Deutsch spricht, ist bei der Urteilsverkündung anwesend, ebenso wie Anwalt Bossi, der aber unter Protest den Saal verlässt. Erwartungsgemäß legt er Revision beim Bundesgerichtshof ein, die jedoch im Mai 2008 verworfen wird.

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