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Ehrenmorde 2010

Arife

geboren: 1967
erstochen: 11. September 2010
Wohnort: Oberhausen
Herkunft: Türkei
Kinder: 3 Kinder (12-24 J.)
Täter: ihr Ehemann (zur Tat 45 J.)

Am Vorabend der Tat kommt es zu einem Telefongespräch zwischen Arifes Ehemann und einem Verwandten in der Türkei. Er beendet es mit „Ich werde tun, was zu tun ist“. Am nächsten Morgen um 5.30 Uhr ersticht er seine Frau. Sie stirbt in der Wohnung. Der älteste Sohn wird Zeuge der Tat und versucht noch, Erste Hilfe zu leisten. Vermutlich ruft er dann Rettungsdienst und Polizei. Die beiden anderen Geschwister befinden sich ebenfalls in der Wohnung, schlafen aber noch. Der Täter wird festgenommen.

Vor Gericht gibt der Täter drei verschiedene Tatversionen (Alkohol, Notwehr etc.) an. Die Spuren am Tatort zeigen jedoch, dass der Mann seine Frau durch die Wohnung trieb und immer wieder zustach. Das Landgericht Duisburg verurteilt ihn im Juli 2011 wegen Totschlags zu einer 11jähigen Haftstrafe.

Die Namen der Beteiligten sind nicht bekannt, auch nicht die Vorgeschichte. Vor Gericht erscheint aber der angerufene Verwandte aus der Türkei. Diese Rückversicherung über die Familie, die Planung der Tat und die Haltung des Täters, er sei quasi zur Tat verpflichtet („werde tun, was zu tun ist“) deuten auf einen Ehrenmord. Vermutlich wollte Arife sich aus der Beziehung emanzipieren. Aber es ist nichts darüber zu finden. Über Hinweise freuen wir uns.

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