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Ehrenmorde 2016

Sinem A. und ein ungeborenes Kind

geboren: 1991
erstochen: 4. April 2016
Wohnort: Donzdorf (Baden-Württemberg)
Herkunft: Türkei
Kinder: 3 Söhne (zur Tat 3, 4, 6 J., sie ist erneut schwanger)
Täter: ihr ehemaliger Lebensgefährte Turgut P. (37 J.)

Mit 25 Jahren hat Sinem 3 kleine Söhne mit dem 12 Jahre älteren Turgut, der in einem Supermarkt arbeitet. Im Dezember 2015 trennt sie sich und Turgut zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus. Anzeigen wegen Gewalt hatte es vorher schon gegeben. Sinem ist erneut schwanger, möglicherweise von einem anderen Mann, den sie heiraten will.

Turgut will die Trennung nicht hinnehmen und lauert seiner Exfreundin am 4. April 2016 auf der Straße in Donzdorf bei Göppingen auf. Sinem versucht, sich in eine Metzgerei zu retten. Vor den Augen der Kinder ersticht er sie mit 21 Stichen.

Der Täter flieht, wird aber in der Nähe gefasst. Die Tatwaffe wird sichergestellt. Die Kinder kommen zunächst zu einer Freundin der Mutter.

Turgut ist mehrfach wegen Körperverletzung aktenkundig. Es besteht ein Näherungsverbot. Noch am Sonntag hatte er Sinem gedroht. Darauf kommt er in Polizeigewahrsam, bis etwa 23 Uhr. Am nächsten Morgen ersticht er seine Exfreundin.

Das Landgericht Ulm verurteilt Turgut zu lebenslanger Haft wegen Mordes in Tateinheit mit Schwangerschaftsabbruch. Die besondere Schwere der Schuld wird festgestellt. Es heißt, die türkische Mutter des Täters hätte ihn immer wieder zu dem Mord angestachelt. Die Kinder kommen in ein Heim und sollen später möglicherweise zu ihrem Großvater.

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