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Ehrenmorde 2016

Vanessa Münstermann

geboren: 1989
mit Säure übergossen: 15. Februar 2016
Wohnort: Hannover
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Brasilien
Kinder: der Täter hat 1 Sohn mit einer anderen Frau
Täter: ihr Exfreund Daniel F. (zur Tat 32 J.)

Vanessa ist Kosmetikerin aus Hannover. Sie arbeitet an der Tankstelle ihrer Adoptiveltern. Am 14. Februar 2016 zeigt sie ihren Exfreund Daniel wegen Körperverletzung und Stalking an. Die Beamten führen eine Gefährder-Ansprache durch.

Am nächsten Morgen führt Vanessa früh ihren Hund aus. Ihr Exfreund lauert ihr auf und gießt ihr Schwefelsäure ins Gesicht. Eine Frau hört die Schreie und ruft einen Rettungswagen. Vanessa fällt ins Koma.

Vanessa liegt 12 Tage im Koma und wird später 20mal operiert. Ein Ohr fehlt, ein Auge ist fast komplett zerstört, ihre linke Gesichtshälfte ist für immer entstellt.

Im August 2016 läuft der Prozess vor dem Landgericht Hannover. Mithäftlinge berichten, Daniel brüste sich mit seiner Tat und drohe, seine Freundin noch aufzuschlitzen.

Daniel ist in Brasilien geboren und nach Deutschland adoptiert. Seine Adoptiveltern sind Ärzte. Sein Beruf wird als Fitnesstrainer angegeben. Eine Hildesheimerin hat einen Sohn mit ihm, der 2014 zur Welt kommt. Aus dieser Zeit liegen 8 Anzeigen wegen Gewalt vor.

Ende August wird der Täter wegen schwerer Körperverletzung zu 12 Jahren Haft verurteilt. Vor Gericht akzeptiert Daniel die Strafe. Später schreibt er einen Brief, dass er sich 15 Jahre Haft wünscht. Gut möglich, dass er sich von der Revision nur weiteres Leid für Vanessa verspricht. Die Sache wird im April 2017 vom Bundesverfassungsgericht verworfen.

Bleibt die Frage, ob dieser Fall ein Ehrverbrechen ist. Das Motiv liegt in einer Mischung aus übersteigerter Eitelkeit, Eifersucht und genereller Gewalt gegenüber Frauen. Ein muslimisches Ehrmotiv fehlt. Säureattentate sind für Ehrverbrechen üblich (neben erstechen /schächten). Der Mann demonstriert sein Recht über die Frau. Sie gehört ihm und darf niemandem sonst gehören.

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