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Ehrenmorde 2018

José M.

geboren: 1998
Mord: 21. Mai 2018
Wohnort: Ochtrup (NRW)
Herkunft: Opfer: Portugal; Täter: Afghanistan
Kinder: wohl keine
Täter: Seyed M. (zur Tat 18 J.)

Während der Flüchtlingswelle kommt Seyed im November 2015 mit seinem Vater aus Afghanistan. Er macht eine Ausbildung zum Metallbauer. Er verliebt sich in ein Mädchen, das aber ablehnt. Seyed akzeptiert das nicht und beginnt sie zu stalken.

Das Mädchen bekommt Unterstützung von einem Studenten. Josés Mutter kommt aus Portugal. Er engagiert sich in der Flüchtlingshilfe und im Jugendparlament der Stadt Ochtrup, nordwestlich von Münster.

Am Rosenmontag 2018 bedrängt Seyed wiedermal das Mädchen, José geht dazwischen. In der Nacht auf Pfingstmontag schlägt Seyed ihn in einem Park mit einer Flasche nieder und ersticht ihn. José stirbt am Tatort. Seyed wirft das Messer in den Fluss.

Im November beginnt der Prozess vor der Jugendkammer des Landgerichts Münster. Sollte das Motiv Notwehr oder ein Streit unter jungen Männern sein, handelt es sich nicht um einen Ehrenmord. Vermutlich liegt das Motiv aber eher darin, dass der Täter dem Mädchen das Selbstbestimmungsrecht abspricht. Auch vor ihren Unterstützern muss der Täter seinen Machtanspruch demonstrieren und durchsetzen.

Im Januar 2019 wird Seyed freigesprochen mit der Begründung, er habe aus Notwehr gehandelt. Die Eltern des Opfers gehen in Revision.

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