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Ehrenmorde 2018

Resmigül A.

geboren: 1971
Mordversuch: 17. April 2018
Wohnort: Berlin
Herkunft: Türkei
Kinder: mehrere
Täter: ihr Vater Sükrü (zur Tat 75 J.)

Resmigül ist 47 Jahre alt, hat mehrere Kinder und arbeitet als Verkäuferin in einem Einkaufszentrum in Berlin-Gropiusstradt. Sie will ihren Mann verlassen. Das sieht ihr Vater als Verletzung der Familienehre. Möglicherweise hatte er den Ehemann ausgesucht.

Am 17. April 2018 sticht er seine Tochter in ihrer Mittagspause im Einkaufszentrum nieder. Resmigül kommt ins Krankenhaus, wird notoperiert und überlebt. Der Vater wird von Zeugen überwältigt und festgehalten, dann von der Polizei festgenommen.

Im Oktober 2018 beginnt der Prozess am Kriminalgericht Berlin. In der Anklage steht, Resmigül habe sich an der Schule ihrer 7jährigen Tochter mit Vätern anderer Kinder unterhalten. Daher habe die Tochter keinen Wert mehr für den Vater gehabt und den Tod verdient. Obwohl der Vater seit über 45 Jahren in Berlin lebt, spricht er kaum Deutsch. Er hat 6 Kinder. Vor Gericht verweigert das Opfer die Aussage. Ein Polizist sagt aus, dass Sükrü nach der Tat bedauerte, dass er seine Tat nicht vollenden konnte. Mehrfach habe er gesagt, dass er es wieder tun würde.

Im Dezember wird Sükrü zu 4 Jahren Haft wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Zur Milde findet sich in der Berichterstattung folgende Erklärung: Es ist eine ungewöhnlich milde Strafe, die im Wesentlichen auf dem Gutachten eines psychiatrischen Sachverständigen beruht, der befand, dass es sich in diesem Fall um keinen „gewöhnlichen Ehrenmord" handele.

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