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Ehrenmorde 2022

Bettina und Sarah

geboren: 1987, 2006
niedergestochen: 21. Oktober 2022
Wohnort: Speyer
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Afghanistan
Kinder: Sarah ist Bettinas Tochter
Täter: Fuwat O. (zur Tat vermutl. 28 J.)

Man kann sich fragen, ob es eine gute Idee ist. Aber es sollte sicher ein Zeichen der Freundlichkeit sein, als die Altenpflegerin Bettina am 20. Oktober 2022 einen Afghanen bei sich im Haus übernachten lässt. Tochter Sarah ist 16 Jahre alt. Fuwat wird es als Zeichen einer Anbahnung gesehen haben. Aber Sarah sagt ihm, sie habe einen anderen Freund.

Als sie am nächsten Morgen aus der Dusche kommt, sticht Fuwat sie nieder. Ihre Mutter kommt ihr zu Hilfe. Auch sie wird niedergestochen – mit 13 Stichen. Der Täter flüchtet, wird aber kurz später festgenommen. Bettina überlebt dank einer Notoperation.

Im Mai 2023 beginnt der Prozess um zweifachen Mordversuch am Landgericht Frankenthal (Rheinland-Pfalz). Man erfährt, dass Fuwat behauptete, 20 zu sein, aber vermutlich eher 29 ist. Er kam 2015 nach Deutschland, ist seit 2017 geduldet, jobbt in einer Pizzeria.

Nach der Tat ist Bettina arbeitsunfähig. Sie hat noch ein weiteres Kind. Sarah kann nicht mehr zur Schule gehen.

Ist das ein Ehrmotiv? Man könnte es so sehen: Sarah hat auf ihre sexuelle Eigenständigkeit gepocht. Das ist ein Affront auf Fuwats Ehre. Die Mutter hat sich mit ihr solidarisiert. Als Fuwat die Mutter niederstach, soll er gesagt haben, ihre Familie solle sterben. (Quelle: SWR)

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