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Ehrenmorde 2008

Morsal Obeidi

geboren: 1991
erstochen: 15./16. Mai 2008
Wohnort: Hamburg
Herkunft: Afghanistan
Kinder: keine
Täter: ihr zur Tat 23jähriger Bruder Ahamad-Sobair Obeidi (der seit 15 Jahren in Deutschland lebt und seit 5 Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft hat)

In der Nacht vom 15. auf den 16. Mai 2008 ersticht der Deutsch-Afghane Ahamad seine 16jährige Schwester in der Hamburger Innenstadt. Nach zwanzig Stichen flieht er und lässt das Mädchen auf einem Parkplatz verbluten. Am Mittag darauf wird er festgenommen. Als Grund für die Tat gibt der angebliche Autohändler an, seine Schwester habe anders gelebt, als die Familie es wünscht.

Morsal hatte früher bereits mehrfach Unterstützung bei Sozialeinrichtungen gesucht, da sie von ihrem Bruder und ihrem Vater misshandelt wurde. Die Familie war 1993 nach Hamburg gekommen, nachdem sie wohl drei Jahre in der Ukraine gelebt hatte. Der Vater Ghulam-Mohamad war Kampfflieger beim afghanischen Militär, arbeitete in Deutschland als Busfahrer, bis er durch Trunkenheit seinen Führerschein verlor.

Einmal zeigt Morsal Ahamad wegen schwerer Körperverletzung an, verweigert dann aber vor Gericht die Aussage, sodass er freigesprochen wird. Allerdings ist er bereits wegen mehrerer Schlägereien polizeibekannt und gilt als Intensivtäter.

Ahamad wird am 13. Februar 2009 wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Bei der Urteilsverkündung kommt es zu Tumulten, weil die Familie das Urteil nicht akzeptieren will. Auch der Angeklagte brüllt. Die Verteidigung geht in Revision. Im November 2009 bestätigt der Bundesgerichtshof das Urteil. Unklar bleibt, ob zwei weitere Cousins an der Tat beteiligt waren.

Links

www.focus.de
www.welt.de
Wikipedia

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