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Ehrenmorde 2014

Selim Özel

geboren: 1979
erschossen: 9. Februar 2014
Wohnort: Berlin-Neukölln
Herkunft: Türkei
Kinder: unklar
Täter: Ramazan G. (zur Tat 35 J.) und Önder C. (24 J.)

Vor langer Zeit, in den 1990er Jahren, soll Selim eine Affäre mit der Verlobten von Ramazan gehabt haben. Dieser stachelt seinen Komplizen Önder auf, der Selim in der Nacht auf den 9. Februar 2014 auf einem Parkplatz in Berlin-Neukölln mit 6 Schüssen in dessen Auto erschießt. Zeugen rufen die Polizei. Das Opfer verstirbt noch am Tatort.

Die Polizei wertet Überwachungskameras aus, Handys werden überwacht. Zwei Wochen später werden die Täter an einer Tankstelle gefasst.

Ramazan ist wegen Betrugs und Unterschlagung vorbestraft. Selim ist wegen Drogen- und Gewaltdelikten polizeibekannt. Angeblich arbeitete er als Türsteher im Wedding.

Der Prozess beginnt im Dezember 2014 vor dem Berliner Landgericht. Die beiden Täter sind angeklagt wegen Mordes und schweigen.

Zu Selims Geschichte findet sich noch folgendes: Mit 11 Jahren ist Selim mit seinem Vater nach Berlin gekommen. Die Mutter blieb mit den Schwestern in der Türkei. Bald wurde er straffällig und später wegen versuchten Totschlags verurteilt und in die Türkei abgeschoben. Auch dort war er in eine Messerstecherei verwickelt. Deswegen kehrt Selim etwa 2010 zurück nach Berlin, heiratet ein Deutschtürkin und erhält trotz seiner kriminellen Karriere den Aufenthaltsstatus „geduldet“. Er betreibt mit seinen Brüdern eine Bäckerei und wird zur Größe der lokalen Rockerszene. Komplize Önder ist ein Rockerkollege und Nenn-Bruder.

Im April 2015 werden beide Täter zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sieht als Motiv, dass das Opfer Selim damals Ramazans nach islamischem Recht angetraute Ehefrau entjungfert haben soll.

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