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Ehrenmorde 2010

Margarethe K.

geboren: 1970
ermordet: 9. Juni 2010
Wohnort: Detmold/NRW
Herkunft: Kosovo
Kinder: 7
Täter: ihr getrennt (im Gefängnis) lebender Ehemann Isa (zur Tat 49 J.)

1992 kommen Isa und Margarethe aus dem Kosovo nach Deutschland. Der Serbe findet Arbeit in einer Baumschule, die Kosovo-Albanerin in einem Hotel.

Weil Isa die Exfreundin seines Sohnes mit einer Eisenstange schwer verletzt, wird er zu einer Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Sie hatte bei der Polizei gegen ihren kriminellen Exfreund ausgesagt.

Wegen guter Führung lässt man den Häftling im offenen Vollzug seine Strafzeit für 4 Wochen aussetzen. Er gibt vor, familiäre Probleme regeln zu wollen. Angeblich vernachlässige seine Frau die 7 gemeinsamen Kinder. Von diesen sind allerdings 3 schon aus dem Haus.

Am 9. Juni 2010 kommt es zum Streit. Margarethe teilt ihrem Mann mit, dass sie sich trennen will. Dann sticht Isa auf sie ein. Sie rennt aus dem Haus in den Vorgarten und bricht zusammen. Er verfolgt sie, reißt den Kopf seiner Frau an den Haaren hoch und trennt ihr die Kehle durch (bei vielen Ehrenmorden gibt es Anklänge ans rituelle Schächten). „Wie so ein Stück Vieh“ wird ein Zeuge später vor Gericht sagen. Außerdem fügt er ihr Schnittwunden im Genitalbereich zu.

Im Januar 2011 beginnt der Prozess vor dem Landgericht Detmold. Isa bestreitet die Tötungsabsicht. Auch Reue zeigt er nicht, vielmehr sei er das Opfer seiner schlechten Ehefrau. Sein ehemaliger Anwalt aus dem Eisenstangenprozess erklärt, dass er es für fahrlässig hält, einen Häftling, der so ausrasten kann, zu seiner Familie zu lassen, damit er dort Probleme löst. Der Täter wird zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt.

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