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Ehrenmorde 2010
Yalda
geboren: 1992
Mordversuch: 15. März 2010
Wohnort: Hörstel/Münster
Herkunft: Syrien
Kinder: 1 Sohn (zur Tat einige Monate alt)
Täter: 2 syrische Brüder (31 u. 39 J.) aus Bielefeld und ihr staatenloser Schwager aus Thüringen, alle verwandt mit ihrem Ehemann
Mit 18 Jahren heiratet Yalda in Syrien einen Mann namens Ibrahim. Sie wird schwanger und gebiert im Herbst 2009 einen Sohn. Die Familie wohnt in einem Asylbewerberheim in Hörstel-Riesenbeck bei Münster.
Es kommt das Gerücht auf, Yalda habe vor ihrer Ehe in Syrien eine Affäre gehabt. Darauf bedrängt die Familie den jungen Ehemann Ibrahim, seine Frau umzubringen. Um der Sache Nachdruck zu verleihen, verprügeln ihn männliche Verwandte und verwüsten sein Zimmer.
Als er immer noch nicht einwilligt, entführen die männlichen Verwandten Yalda mit ihrem Mann und dem Säugling aus dem Asylbewerberheim. Ibrahim gelingt die Flucht. Eine Fahndung wird eingeleitet. Einige Stunden später werden die Täter in Bielefeld gefasst und die Frau mit ihrem Säugling befreit.
Im September 2010 beginnt der Prozess vor dem Landgericht Münster. Die drei Männer sind angeklagt wegen Verabredung zum Mord, später wegen Freiheitsberaubung und schwerer Körperverletzung. Es heißt, sie wollten Yalda nach Syrien verschleppen und dort töten. Vor Gericht kommt auch eine andere Version der Vorgeschichte zur Sprache. Demnach soll Yalda mit ihrem jetzigen Ehemann in Syrien ein Verhältnis gehabt und ihn gegen den Willen der Eltern geheiratet haben. Möglicherweise war sie einem anderen Mann versprochen. Yalda ist nicht der richtige Name der Frau.
Die Beschuldigten werden zu Bewährungsstrafen zwischen 12 und 18 Monaten verurteilt.